Samstag, 13. April 2013


Zusammenfassung
 der wichtigsten von uns Menschen erzeugten Natur-Schäden



Mein Leserbrief an die Zeitschrift „What is Enlightenment?“, der aber nicht angenommen wurde (2004):

Schon lange beschäftige ich mich mit den Problemen, die von Duane Elgin in „What is enlightenment?“  (deutsch Nr. 12, S. 24-25)  hervorgehoben wurden. Als Ergänzung und Erweiterung von Duane´s Sätzen schreibe ich das Folgende, wobei ich seinen Text zugrunde lege und mitbenutze:



Noch nie war die Menschheit im Begriff und bereit, die Erde bis auf Letzte auszubeuten (Fußnote 2) und sich selbst die eigenen Lebensgrundlagen zu zerstören. Zur Zeit ist noch nicht einmal vorauszusehen, daß es Mittel für eine Wende gäbe. Vieles, was für die Bevölkerung der reicheren Länder bisher vertraut, wichtig und geliebt gewesen ist und unseren Lebensstil als selbstverständlich prägt, wird verloren gehen — vieles ist auch schon verloren gegangen. Schon lässt sich das Erscheinen eines düsteren Zeitalters voraussehen — nicht nur ahnend und prophetisch sondern: wie im Buch „Grenzen des Wachstums“ des Club of Rome bereits 1972 gezeigt, auch zu berechnen Fußnote 1). Sehr viele Menschen (die Mehrheit?) leben heutezutage besonders in den Slums der tropischen Großstädte und in armen ländlichen Gegenden in Osteuropa und in Übersee (in sogenannten Entwicklungsländern).

Insbesondere folgende Trends sind zu erkennen:

1. KLIMA: auf der ganzen Erde wird das Klima destabilisiert, zerrüttet. Das heißt, daß die Wetterzusammenhänge zwischen den verschiedenen Klimazonen sich verändern. Und das zum Nachteil der bestehenden Verhältnisse des natürlichen Lebens und insbesondere der wirtschaftlichen Verhältnisse der Menschen, die sich seit sehr langem auf die stabilen Verhältnisse eingerichtet hatten (entweder in der biologischen Evolution oder in den organisatorischen, technischen und wirtschaftlichen Systemen). Diese Vorgänge gehen sehr schnell und mit zunehmender Geschwindigkeit vor sich, bereits erkennbar innerhalb nur einer Lebensspanne, so daß ein Nachkommen nicht möglich ist. Folgen: intensivere Stürme, Trockenzeiten und Naßzeiten, Verschiebung der Klimazonen. Solche Veränderungen in den globalen Klima-Mustern werden uns zu starken Veränderungen in unseren Lebensmustern zwingen.

2. ARMUT: Ein gewisser in Jahrtausenden in langer und schwerer Arbeit erworbener Wohlstand geht nun sehr schnell wieder verloren, denn einerseits steigt die Bevölkerungszahl auf der Erde (im Jahr 1930 zwei Milliarden, 2025 acht Milliarden, Tendenz weiter zunehmend, falls das nicht durch Krankheiten, Mangel, Kriege und ähnliche Gewalttätigkeiten eingeschränkt wird), andererseits gehen die Möglichkeiten der Nahrungs- und Wasserversorgung rapide zurück. Die Spanne zwischen Reich und Arm wird immer größer, und immer mehr ursprünglich Reiche werden zu Armen und Bedürftigen.

3. NAHRUNGSPRODUKTION: alles für menschliches Leben brauchbare Land wird bereits von Menschen bewohnt oder genutzt. Es gibt keine Reserven mehr — im Gegenteil: mehr und mehr brauchbares Land wird mit Verkehrswegen und Bauten unbrauchbar gemacht. Dazu kommt die zunehmende Belastung der noch brauchbaren Flächen und Gewässer mit Giften aus der chemischen Technik (sowohl während der Produktion als auch nach dem Ge- und Verbrauch). Und dazu kommt die Übernutzung der Naturreserven durch

 Überfischung *) und Ausbeutung der Fruchtbarkeit der Böden und Gewässer ohne Ersatz.

 *) siehe hier:



4. ABIOTISCHE (das heißt nicht-lebende)  RESSOURCEN: also Bodenschätze, Wasser, Erdöl, richtiges“ Klima (siehe 1), Reinheit der Umwelt: Im Jahre 2020 werden 40% der Menschen nicht mehr genügend Wasser haben, die nutzbaren Quellen werden erschöpft sein. Zur Zeit sind die Kosten für Erdöl und andere Bodenschätze diktiert von den Förder- und Transportkosten und den erwünschten Gewinnen der Eigentümer der Quellen, doch wenn die in der Erde ruhenden Vorräte geringer werden (oder Förderung und Transport schwieriger werden: Nordsee; Zentralasien — hier nur über Kriege erreichbar), werden sich die Kosten aus Angebot und Nachfrage errechnen und somit steigen, enorm steigen — es sei denn, die Versorgung würde von einer Weltregierung” diktiert! 

Hinweis auf das Buch von Ugo Bardi, "Der geplünderte Planet, Die Zukunft des Menschen im Zeitalter schwindender Ressourcen, ein Bericht an den Club of Rome", das ich eben erst entdeckt und noch nicht gelesen habe. (OekomVerlag, ISBN: 3865814107)

“Der geplünderte Planet” von Ugo Bardi



5. VERNICHTUNG DER ARTENVIELFALT: Durch die Umwandlung der natürlichen Biotope in eintönige Produktionsflächen mit anschließender Verwüstung (ich meine wörtlich: Umwandlung in Wüste, siehe als Beispiel die Gegend um den Aralsee) verlieren viele Pflanzen- und Tierarten ihren Lebensraum und sterben aus. Die Folge: weniger Arten bedeutet weniger Widerstandsfähigkeit der Natur gegen Katastrophen, also größere Zerbrechlichkeit der natürlichen Systeme und Zunahme von Katastrophen (extreme Wetterlagen, Ausbruch von Parasiten und Krankheiten bei Pflanzen, Tieren und Menschen, denen nichts mehr entgegen gesetzt werden kann, Aussterben von wirtschaftlich wichtigen Arten)

6. ZUNAHME DER UNRUHE DER MENSCHEN mit der Folge von mehr Streitigkeiten und Kriegen und damit Rückgang von Nahrungsproduktion, wenn sich Oppositionen gegen die Übermacht der materialistischen Mächte bilden, was zu Kriegen und weiteren Zerstörungen führt, möglicherweise sind die Terroraktionen von al-Quaeda auch so etwas, wir im Westen haben noch viel zu wenig die Hintergründe studiert.

7. ABNAHME DER KÖRPERLICHEN GESUNDHEIT DER MENSCHEN: trotz verschiedenartiger Erfolge traditioneller und moderner Medizin wird die Gesundheit abnehmen, da a.) Erreger resistent werden, b.) die Ernährung immer unnatürlicher wird, so daß die Menschen Widerstandskräfte verlieren, c.) in den meisten von Menschen bewohnten Gebieten (tropische Slums) die Belastungen zu groß sind und die finanziellen Mittel fehlen, um artgerecht zu leben. Fußnote 3)

8. ZUNAHME VON POLITISCHER MACHTGIER
mit der Folge von mehr Kriegen  oder kriegsähnlicher Unterdrückung, diese mit der Folge von mehr Terror-Aktivitäten als Gegenaktionen (siehe 6).

9. ZUNAHME VON EMOTIONALEN POLARISIERUNGEN: mit der Folge des Rückschritts in den religiösen Freiheiten (wieder hin zu neueren fundamentalistischen Bewegungen besonders im Islam, Christentum und Hinduismus) und damit einer zunehmenden Einschränkung des spirituellen Wachstums, dadurch mehr Unterdrückung und Gegenaktionen bis hin zu Krieg und Terroraktivitäten.

10. ZERSTÖRUNG VON FRUCHTBARKEIT DER BÖDEN UND GEWÄSSER  (dazu gehören auch die Verschmutzung, Belastung der Tiere und Pflanzen mit Giften, Ausrottung von Arten, siehe 5), Verschlechterung der Gesundheit der Menschen, Verschlechterung der sozialen Sicherung, Verringerung der Artenvielfalt, Ausbeutung des Reichtums der Erde.

LÖSUNGSANSÄTZE: 
Um Lösungen zu finden, muß die Gesamtheit der Menschheit eine Art Bewußtseins-Sprung machen, mehr zu Klarheit des Geistes und der Einsichten, wohin wir Menschen wollen und was für dieses Ziel die Grundlage sein muß. Oft wird das — weil nicht mehr viel Zeit übrig bleibt — hoffnungsvoll als Bewußtseins-Explosion bezeichnet.

ERGÄNZUNGEN:

Fußnote 1) neuerdings von Jørgen Randers (2012): 2025, der neue Bericht an den Club of Rome, oekom Verlag, ISBN 978-3-86581-398-5.

Fußnote 2)
 Wieso Ausbeutung? 1) die zunehmende Zahl an Menschen benötigt eine zunehmende Menge an Nahrung, Raum, Wasser, Verkehrsflächen usw, 2) zusätzlich steigen die materiellen Bedürfnisse des Einzelnen — wenn sie auch weniger denn je befriedigt werden können), 3) die Klasse der Mächtigen und Reichen (egal ob Menschen oder Firmen oder andere Gruppen) will immer mehr (Idee des wirtschaftlichen Wachstums als vorgegebene Notwendigkeit der wirtschaftlichen Wohlfahrt), 4) durch Zunahme von Techniken wird mehr verbraucht (Energie) und Verschmutzung und Vergiftung erzeugt (Abgase, CO2, Schadstoffe, siehe Fußnote 3).

Weitere Ergänzungen:
Fußnote 3)
 Am 1. Mai 2013 brannte es im Hamburger Hafen auf dem Frachter 
Atlantic Cartier“.

Über den Brand schreibt die taz.de am 18. Mai (http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=a2&dig=2013%2F05%2F18%2Fa0152&cHash=b0dc55557010b217e638e83424fecffc): 
„Beinaheka-tastrophe beim Kirchentag“  und die taz.nord am 27. Mai 2013:  http://www.taz.de/!p11/ , „Lieferengpass bei Löschmittel“, und Wikipedia unter Atlantic Cartier“. Über den eingesetzten Löschpanzer könnt Ihr hier lesen: http://www.hamburg.de/contentblob/106510/data/loeschblatt-19.pdf . 

Es war unter anderem Uranhexafluorid (siehe Wikipedia) an Bord. Beim Löschen mit Wasser hätten radioaktive Substanzen (UO2F2) und Flußsäure (HF) in die Luft geraten können und alles Leben gefährden. Bei diesem Vorfall kommt für mich mal wieder zum Ausdruck, wie sehr wir Menschen nicht „nur mit dem Feuer spielen
“ sondern dauerhafte Gefahren für alles Leben riskieren, denn das radioaktive Uran-Isotop 238 „hat eine Halbwertszeit von 4,468 Milliarden Jahren, was größenordnungsmäßig dem Alter der Erde entspricht (siehe http://www.weltderphysik.de/gebiet/planeten/nachrichten-geo-und-planetenphysik/2010/neues-erdalter-ermittelt/). Und Unfälle und Fehlverhalten sind - wie wir sehen - nie auszuschließen.

*) beszüglich Überfischung siehe hier:




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Dienstag, 2. April 2013

Einführung



an Bord des Forschungsschiffes "Gauss" 1958, Atlantik


Die Broschüre "Saubere Nordsee zum Leben" soll hier nach fast 30 Jahren nochmal reingestellt werden - am Ende dieses Blogs. Vielleicht etwas veraltet, aber ein Zeugnis der Arbeit der SGDN (Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste e.V.) und einiger persönlicher Mitglieder. Doch zuerst ein paar weitere Schriften.

(Schaum-)Fronten in der Nordsee, 1990


Müll zur See? Wozu  dieses Thema, das Meer ist weit weg.

Ich nehme diese Erscheinung zum Anlass, uns Menschen in unserer Umwelt zu betrachten.

Auf der Seitenleiste rechts sind meine einzelnen Beiträge aufgelistet.

In den beiden letzten Beiträgen werde ich ein altes Buch wieder veröffentlichen, an dessen Entstehen ich mitgearbeitet habe: "Saubere Nordsee zum Leben"

Dr. Stefan Wellershaus
Rabenzweig 1
23972 Olgashof (bei Wismar)
Ma.Aryafrau(et)gmx.de






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Sonntag, 31. März 2013

Die Post-Kollaps-Gesellschaft


Am Anfang etwas zum Buch „DIE POST-KOLLAPS-GESELLSCHAFT“ von Johannes Heimrath,

langer Leserbrief  


Kommentar an WWF am Schluß

Neues Ergebnis: Zahl der Wildtiere hat sich weltweit halbiert.





Guten Tag, Johannes Heimrath,
wahrscheinlich kennst Du mich nicht, doch ein wenig habe ich schon von Dir in der oya (auch sonstwo?) gelesen. Ich bin schon ziemlich uralt - 80. Und lese nun Dein Buch. Fast die Hälfte habe ich in wenigen Tagen schon begierig durchgelesen, doch ich denke, vieles steht mir noch bevor. Es ist für mich nicht leicht zu lesen, obwohl Dein Denken meinem nicht so unähnlich ist. Die urst-langen Sätze und die Masse von Information, erschweren mir den nutzvollen Gebrauch des Buches. Sehr leicht fallen mir die Seiten  200 bis 222. Das ist die Diskussion in Prag „VON DER SCHWIERIGKEIT, SICH EINE POST-KOLLAPS-WELT VORZUSTELLEN“. Das hätte ich zuerst lesen sollen. Um die Lese-Gier zu erhöhen.

Deine Sorgen sind auch meine, aber es bringt mir nicht viel, nur die Sorgen darzustellen. Doch in der Zeit, während der ich Dein Buch gelesen habe, war ich depressiver Stimmung. Und dazu erlebe ich noch nebenbei, wie in meinem Umkreis die Kinder zum Osterfest Riesenmengen von Plastik-Verpackungen zum Entdecken und Naschen der Schokoladen-Osterhasen und vielem Mehr zurücklassen.

Die Probleme in Umwelt und Natur und Menschheit  . . .  sind mir schon lange bekannt und bewußt, Du magst es erkennen an den anderen Posts in diesem Blog. Die Meeresverschmutzung ist nur ein Punkt. Und wird wohl nicht einmal zum Kollaps führen, nur zum Ekel, vielleicht. Zum Enkel-Ekel, vielleicht. Doch es ist mir ein Signal. – Vorher bricht anderes zusammen.

Ein paar Aspekte:
1) Mutation: Biologen sehen das so: Innerhalb einer Population (so nennen wir die Gesamtheit aller Individuen einer Spezies, also in diesem Fall alle Menschen) braucht eine verändernde Mutation viele Generationen um sich durchzusetzen, und das bei 8 Milliarden Individuen und 25 Jahren Generations-Dauer. Da wäre vielleicht eine etwas größere Chance bei epigenetischer Veränderung (die also nicht in die Gene eindringt), doch die hat auch nicht so große Chancen, sich durchzusetzen. Denn „die Vererbung epigenetischer Prägungen von einer Generation zur anderen Generation ist nur in ganz wenigen Fällen möglich. Epigenetisch sind alle Prozesse in einer Zelle, die als „zusätzlich“ zu den Inhalten und Vorgängen der Genetik gelten. (nach Wikipedia).

Wenn ich Dich richtig verstehe, geht es Dir um erlernte und erworbene Eigenschaften, die epigenetisch manifestiert werden. Doch „bisher existieren nur sehr wenige Hinweise, dass erlernte und erworbene Fähigkeiten von einer Generation zur anderen über die Keimzellen weitergegeben werden können.“ (Wikipedia)

Wahrscheinlich sind diese Forschungsaussagen so unsicher, daß wir nicht unsere post-kollaptische Zukunft darauf aufbauen können. Für mich jedenfalls sind diese Hoffnungen nichts wert. Solche Hoffnungen haben Ähnlichkeit mit dem Versuch, die Verantwortung wo anders hinzuschieben, also in die Naturgesetze, die wir nicht einmal ausreichend kennen.

Falls es dennoch funktionieren sollte, verändern wir mit einer so  tiefgreifenden und stabilen Mutation des Erbgutes die globale, genetische Einheit unserer Spezies, wir würden zu einer neuen Spezies werden, würden anders geartete Ansprüche und Lebensweisen  . . .   – huch, ich kann nicht so kompliziert denken. Wenn schon, müsste es eine Instanz geben, die dazu berufen wäre, jedenfalls kein Mensch oder keine menschliche Organisatiom - am ehesten Gott oder ein Naturgesetz.

Es mag noch weitere Wege geben, neues Erbgut zu schaffen und stabil und wirkungsvoll global zu vererben. Doch da ist, glaube ich, noch mehr Spekulation drin.

2) Kulturelle Aspekte: Ich sehe aber eine etwas größere Möglichkeit darin, daß sich – ebenfalls global – ein kultureller Faktor ändert. Das geht und ist in unserer Geschichte schon oft geschehen, wenigstens über große Teilgebiete der Erde, Paradigmenwechsel oder sowas. Dazu bräuchten nicht die Gehirne anatomisch verändert zu werden - oder das gesamte Erbgut mit einem Schlag.

Das wären psychische Änderungen, oder spirituelle Neuordnungen (mir scheint, bezüglich Spiritualität bist Du skeptisch), oder neuartige Verhaltens-Weisen, neue gesellschaftliche Regeln ...  Doch auch solche Umwandlungen sind erdweit nicht in schnellen Augenblicken  zu verbreiten. Sie könnten auf unbekannte Weise in kürzester Zeit die ganze Menschheit von innen heraus erfassen, ein unbekannter Prozess, als Antwort auf eine große Herausforderung, doch auch diese Idee wäre Spekulation, wäre so etwas wie Wunder. Diese Änderung müsste aus der eigenen Erkenntnis eines jeden Menschen entspringen, nicht auf den Lehren großer Meisterinnen/Meister beruhen oder von Ministerien oder Professoren kommen.

Es gibt manche (heute indigene) Kulturen, die sich eingerichtet haben, die in ihrer schwierigen Umwelt sicher und bewahrend (nachhaltig) leben: Natur-Völker wie die ChanThang-Tibeter, die Bishnoi in der Wüste Thar in Indien*), die Kogi in Columbia, mehr über die Kogi hier: **), weiter die Ladakh-Tibeter, die Adivasi in Indien, das Volk Bhutan, viele in Schwarz-Afrika, vielleicht die Wolhynien-Deutschen (Ukraine-Polen, Museum in Linstow) und viele weitere ursprüngliche, selbständige Völker oder Gemeinschaften. Sie hatten sich einige Lebensregeln und gesellschaftliche Regeln geschaffen, um mit den schwierigen Natur-Umständen ihres Lebensraumes zurecht zu kommen. Wahrscheinlich primär nicht als Religion oder Moral sondern sehr Praxis-bezogen.

*) Der Film „Bishnoi – Die Religion der Liebe der Natur“
   **) Buch von Alan Ereira,
  „Die großen Brüder, die Botschaft der Hüter des Lebens“,
  Rowohlt 1995, 1890-ISBN 3 499 19933 5.
dazu der Film „From the Heart of the World.
  The Elder Brothers´ Warning, Return of the Kogi“ und andere, neuere Filme.

Z. B.:  http://www.tantra-essence.com/2013/02/aluna-a-film-from-the-kogi-indians-of-columbia/

Weitere Stichwörter: Martín von Hildebrand,
http://www.taironatrust.org/ ,
M.C.Goldstein & Cynthia M.Beall (1991): Die Nomaden Westibets
DA Verlag Das Andere, Nürnberg
ISBN 3-922619-11-8  (betrifft ChangThang-Nomaden)

Bei den aufgeklärten, erfolgreichen  Kulturen (also unserer im Westen, Han-China, Inder . . .) ist es Sitte, diese Kulturen nicht anzuhören, sie lächerlich zu machen oder gar auszurotten. Mir kommt es so vor, daß das einer Art eigenem Todes-Wunsch entspringt. Beispiele für Ausrottungen: tibetische Nomaden durch die herrschenden Chinesen. Tausende Male schlimmer aber hier: brasilianische Indianer durch die europäischen Einwanderer, ein alter Bericht im SPIEGEL:


DER SPIEGEL, 27.10.1969  

Sie werden alle ausgerottet

Der Massenmord an den brasilianischen Indianern

Von Lewis, Norman


Und vor einigen Jahren schrieb ich eine utopische (!) Geschichte, in der ich meine Wanderung durch Tibet in ein bis zwei Tausend Jahren beschrieb *). Hier habe ich auch über etwas fantasiert, was wie Eure Commoníe ist **), aber auch, wie es inzwischen im Westen sein wird ***):
*)   http://mein-tibet-organisation.blogspot.de/  ,
 700 - Mein Weg in den Norden über die früh gealterten Himalayas — die Schneeberge“.
**)   Abschnitt VI:  http://mein-tibet-sechs.blogspot.com/  ,
 13., 14., 14., 15. Bericht.
***) Abschnitt I:  http://mein-tibet-eins.blogspot.com/  , 
Kapitel eins bis drei.

Ein paar Bilder aus dem Internet und aus Büchern:

Tibet, wandernde ChangThang-Nomaden (Changpa)

Tibet, Changpa-Frauen

 
 Indien, Bishnoi

Columbien, Kogi

Wahrscheinlich würde es uns helfen, diese Leute zu befragen. Genauer: wie wir zum Beispiel auf der ganzen Erde die Verantwortung für das Leben übernehmen können, wir könnten bei solchen Kulturen mit Fleiß in die Lehre gehen. In Demut vor deren Einsichten. Ich könnte mir vorstellen, daß wir zur Entstehung einer Commoníe, wie sie von Dir angeregt wurde, uns mit solchen Kulturen beraten sollten. Das geht in Brasilien nun nicht mehr, doch nach dem oben genannten Bericht wurden die im April 1500 ankommenden Europäer von den Indianern mit Begeisterung empfangen. Die Ankömmlinge bekamen von den großzügigen Indianern alles geschenkt, was sie mochten - Schmuck, Gold-Geschmeide, Speisen . . ., was die Kolonisten sehr verwirrte. Aus ihrer Heimat waren sie eine so feine Menschlichkeit nicht gewohnt. Aus Europa kannte man eine gehemmte, vorwiegend habgierige, machtbesessene Gesellschaft. 


(Ich bitte die Menschen, die ich hier abgebildet habe, mir die Benutzung der Bilder nicht nach zu tragen)


3) die geistige Haltung und Lebenskunst des einzelnen Menschen:
Selbstverständlich hat es (seit etwa einer Millionen Jahren) eine Entwicklung, eine Evolution der Spezies Mensch gegeben, bis hin zu diesem fantastischen Gehirn wie wir es heute kennen. Die natürliche Evolution. Doch die Probleme des heutigen Mensch-Seins sind größer und sollten schneller gelöst werden als es in einer langwierigen natürlichen Evolution möglich wäre.

Wir können aber die Fähigkeiten der kulturellen Evolution ausnutzen, das Menschen-Gehirn ist zu sehr viel mehr in der Lage. Wir können weiter wachsen. Wir können reifer und wacher werden, wir können in der Welt als wirkliche, vollendete Menschen leben und – vor allem – Verantwortung für unsere Menschheit, Welt, Umwelt, die Existenz übernehmen. Das möchten meine Wünsche und Anregungen sein, und in Eurem Konzept der Commoníe wäre das gewiß möglich. Immerzu wachsende Menschen in reifenden commonischen Gemeinschaften. Wer macht mit? Versucht das Buch zu erarbeiten.

Es gibt bereits eine große Reihe von evolutionären Bewegungen, die verschiedene Richtungen versuchen. . . .  die so vieles angehen, um der Menschheit mehr Wachheit zu vermitteln. Unter anderem die Bewegung, hinter der Andrew Cohen und Ken Wilber stehen, und die zur Zeit unter dem Begriff EnlightenNext arbeitet. Hier eine kurze Zusammenfassung eines Rundschreibens:

  •  evolve Magazin für Bewusstsein und Kultur, Frankfurt, kontakt@evolve-magazin.de
  • EnlightenNext Education/Bildung
  • Diese Email  --  https://navigator.gmx.net/navigator/show?sid=73259e56e0cf67fd443e66a3a6174806f21c2a981021f5408cdff1941141a9520537131997f56094a20cda2e813ac10d#mail  --  ist die erste in einer Serie von fünf Teilen. Es geht um  die kommende Arbeit hier in EnlightenNext, um unser Vier-Jahres-Programm, und um die wachsende Bewegung der „Evolutionäre“. Diese helfen eine neue Weltsicht zu schaffen und zu definieren, mit der wir den Herausforderungen an die Menschheit in dieser einzigartigen Phase der Geschichte begegnen können.
  • Bildung für die Zukunft
  • Wir von EnlightenNext haben seit Langem erkannt, daß wir in der Nähe eines tief reichenden Wendepunktes in der menschlichen Zivilisation angelangt sind. Diese Erkenntnis hat uns schon seit mehr als zwei Jahrzehnten gezwungen, Bildungsprogramme zu entwickeln, zu testen und zu verfeinern, die der nächsten Generation von globalen Führungskräften mit einer kraftvollen und evolutionären Weltsicht helfen werden.


Dieser Text geht in englisch weiter auf der oben genannten Internetseite. 

Hier könnt Ihr weitere Texte von EnlightenNext bekommen: email@enlightennext-mail.org




4)  . . .  so viele Menschen auf der Erde – und immer mehr?
Zum Beispiel – für viele ein recht neuer Weg: erst wenn alle Liebespaare ihre zukünftigen Kinder einladen, mit ihnen eine Familie zu bilden, und ihnen durch die Zeugung eines neuen Menschen-Leibes die Grundlage dazu geben, muss es nicht mehr die hemmungslose Vermehrung der Menschen-Zahl geben. Obwohl Du Dir einen Rückgang der Menschenzahl auf der Erde vorstellen kannst, finde ich in Deinem Buch keine weiteren Anregungen. Es gibt aber eine Reihe solcher Möglichkeiten, wie sie zum Beispiel im indischen Tantra (und anderswo) gelehrt werden (ich bin ein wenig Tantra-Lehrer). Denn schließlich haben wir Menschen mit unserem Gehirn die Fähigkeit mitbekommen, über tierische Sex-Gier hinaus zu wachsen – endlich zum Menschen zu werden. Verschiedenste Wege:
http://friedas-liebe.blogspot.de/ , darin dieses:     
Die blonde Clarissa  (in Anlehnung an Osho`s Buch 
„Vom Sex zum kosmischen Bewußtsein, From Sex to Superconsciousness).


5) was ist ein Mensch?
Das Folgende ist sehr meine eigene Anschauung und mag nicht in allem der „offiziellen“ Lehre der klassischen, westlichen Psychologie entsprechen (doch es gibt ja noch andere psychologische Lehrgebäude).

Hier schreibe ich nur über den Charakter eines einzelnen Menschen: INSTINKTE, angeborenes ICH, erworbenes EGO. –   INSTINKTE sind angeborene Verhaltensweisen und ähnliches. Jedes höhere Tier hat Instinkte. Damit regelt es mehr oder weniger automatisch sein Leben in der Welt. Instinkte müssen wir wertfrei sehen, weder gut oder böse oder sonstwas, sie sind ein natürliches Werkzeug. Der einzelne Mensch hat wenig Einfluß auf seine Instinkte, und die Erziehung noch weniger. Und ein Richter, der einen Verbrecher wegen seiner schlechten Instinkte verurteilt, geht am Leben vollständig vorbei. Ein reifer Mensch kann allerdings über seine Instinkte hinauswachsen – endlich zum echten Menschen werden.

Ein menschliches Individuum wird geboren und tritt ins Leben mit einem ICH, einem ihm ganz eigenen und in der Existenz einmaligen Charakter. Das ICH besteht aus einer sehr großen Zahl von charakterlichen Eigenschaften, sie sind zuerst nur unentwickelt vorhanden, werden aber in Kindheit und Jugend ausgebaut. Das ICH ist im Gehirn ziemlich „fest verdrahtet“ und kann im Leben nur wenig verändert werden. So finde ich im Alter immer noch Züge meines Charakters, die ich schon aus meiner Kindheit kenne.

Allerdings wird das ICH meistens verschüttet unter anerzogenen Mustern und Charakter-Teilen, die nicht dem ganz eigenen Charakter des Individuums entstammen. Wer „erzieht an“? Eltern, Lehrer, Geschwister, Freunde, eben die Menschen in der Umwelt des jungen Menschen, geprägt von den Anschauungen der Gesellschaft. Viele Kinder wehren sich mit großer Kraft gegen solche Überschüttungs-Versuche (genannt Erziehung), besonders in der Zeit zwischen dem zweiten und sechsten Lebensjahr, und in der Pubertät noch mal. Und oft Anfang der 20er Lebensjahre auch noch mal.

Und die Charakter-Teile, die über das angeborene (authentische) ICH geschüttet oder geprägt wurden, formen schließlich das EGO, eine sehr künstliche Angelegenheit. Das EGO ist sehr formbar, veränderbar. Und ein Mensch kann je nach seiner Umwelt ein so oder so geartetes EGO bekommen, was sich in der sogenannten „Persönlichkeit“ ausdrückt Das Wort kommt aus dem Lateinischen, PERSONA, die Maske.

Besonders aus der Persönlichkeit eines Menschen gestaltet sich das, wie er in der Umwelt wirkt, er hat da nicht den vollen, eigenen Willen sondern schleppt noch allerlei aus der Geschichte seiner Vergangenheit mit - bewußt oder (wohl mehrheitlich) unbewußt -, und steht unter dem Druck der Gesellschaft.


Es scheint, daß es uns angeboren ist, uns ein EGO zusammen zu suchen und aufzubauen. Manche Menschen erstellen sich ein sehr eigenes, ganz individuelles EGO und verteidigen und festigen es mit viel Kraft, andere erschaffen sich eher ein an die gesellschaftlichen Sitten angeschlossenes EGO. Das werte ich nicht, und jeder Mensch muß mit dem eigenen persönlichen EGO-Charakter im Leben zurecht kommen. Wie die Mitmenschen dazu stehen, muß man sehen und erleben.

Sobald wir unser EGO erkennen, können wir geschickt damit umgehen, es als Werkzeug benutzen oder gar Teile fallen lassen. Auch als gesellschaftliches Werkzeug. Wie würde das alles in einer Commoníe gehen?



 
6) ein Mensch in seiner Gemeinschaft
Wir Menschen haben ein starkes, natürliches Verlangen, mit anderen Menschen zusammen zu leben. Wir sind soziale Wesen, irgendwie „Herdentiere“. Und große Teile unseres Verhaltens hängen mit unserer Rolle in dieser „Herde“ zusammen, in der Gruppe. Da spielen viele Instinkte hinein, aber auch angelernte Charakterzüge unseres EGO. Nur wenige Menschen, meist ältere, reifere möchten wirklich gerne allein leben, ohne Sehnsüchte nach Gemeinschaft.

Viele Menschen haben das Bestreben,  eine Vorherrschaft auszuüben, oft sehr unterschwellig, sie benutzen dazu ihre Aggression, ihre Angriffslust. Aber auch ihren Ärger, ihr Können und Wissen oder was sie dafür halten - und vieles mehr. Das ist schon bei kleinen Kindern so. Das rüttelt am harmonischen Leben in einer Gemeinschaft oder kann sie sprengen - kann es in einer Commoníe anders sein?

Das Streben nach Vorherrschaft - so sehe ich das - ist vielfach eine Teil des EGO und wäre damit im Laufe der Jugend entstanden. Der Verhaltensforscher Konrad Lorenz beschreibt das in seinem Buch „Das sogenannte Böse“ *) aber anders: Aggression gehört für ihn zu den natürlichen Eigenschaften des Menschen. - Wie es auch sei: ich denke, wir Menschen haben die Fähigkeit, über manche natürliche Eigenschaften hinauszuwachsen, auch über diese. Da liegen Chancen für die Post-Kollaps-Gesellschaft. Für eine Commoníe könnte es wesentlich sein, über Wege zu verfügen, Aggressionen umzuwandeln in Liebe oder Freundschaft.
*) Konrad Lorenz (1974): „Das sogenannte Böse“,
DTV, ISBN 3-423-01000-2

Wir können unser EGO zum Teil überwinden. Ob es ganz loszulassen ist, glaube ich nicht, wäre vielleicht nicht nützlich. Mit unseren EGOs liebevoll umzugehen, wäre eine hilfreiche Eigenschaft einer Commoníe.


7) Ungewohnte Ernährungsweisen, Pflanzen für die Zukunft: seht hier:
Plant for a Future
http://www.pfaf.org/user/default.aspx


8) "Die Würde des Menschen ist unantastbar!“  - sie ist es eben doch, wie viele Begebenheiten zeigen, schmerzhaft. Für mich heißt es, „die Würde des Menschen darf nicht angetastet werden,“ und überhaupt: „die Würde keines Lebewesens darf angetastet werden, ja: die Würde der ganzen Existenz oder Schöpfung  . . .

9) mein individueller Weg:
Jetzt im Alter (80) kann ich das Folgende so leicht sagen, doch es gehörten viele Pozesse dazu. Ich bin sehr dankbar, daß ich dieses Wesen, also mich, so intensiv erleben durfte. Ja, ich bin spirituell eingerichtet, aber ebenso wissenschaftlich materialistisch - alles zusammen. Ich bin sowohl östlich (spirituell) als auch westlich (materialistisch, wissenschaftlich) eingestellt, von Kindheit an. So war ich auf keinem dieser Wege groß, immer nur mittelmäßig.

Mein Lieben aber ist sehr groß, die Liebe, in der ich die Welt umarmen könnte, wie es irgendwo heißt. Doch ich muß mein Lieben immer achtsam beobachten, wach bleiben.

Von Kindheit an bis etwa Mitte 50 ging mein Weg zwar in diese Richtung, war mein eigener Stil, aber suchend  zick-zack, hin und her, unbefriedigend. Ab 55 bekam ich klare Hinweise aus der indischen Spiritualität, und meine Wege wurden gerader (über die Wege meiner Seele könnt ihr hier lesen: http://knabentraeume-eins.blogspot.com/ , Sechstens: Sensibilität). So wurde mein eher östliches Wesen stärker, und das kann ich in eine Commoníe einbringen, hoffe ich.


10) der Olgashof -
- ist eine Kommune in der Nähe von Wismar. Wir sind etwa 25 Leute zwischen 1/2 und 80 Jahren. Ich kann es nicht genau beschreiben, doch ich vermute, wir leben einen Teil unseres Lebens im Sinne Deiner Commoníe. Seht es euch an. Doch materiell leben wir nicht bescheiden, sind ein wenig angepasst an die Angebote der heutigen kapitalistischen Wirtschaft (siehe mein Poster unter http://meeresmuell.blogspot.de/2012/01/mull-auf-hoher-see.html  , die letzten Bilder).

Wir haben eine Internet-Seite: www.gemeinschaft-olgashof.de .

 Und wir haben die kritische Seite Die spirituelle Scene und der Verlust der Natur“:
http://verlust-der-natur.blogspot.de/   

Und dieses: "Stefan´s Solidarische Moderne":  http://meine-solidarische-moderne.blogspot.de


Ende - nein noch lange nicht!


 WWF berichtet:
Neues Ergebnis: Zahl der Wildtiere hat sich weltweit halbiert.
 Interessante Nachricht, fürwahr - doch was nun? 

1) die jetzt neu geborenen Menschen werden kaum noch Wirbeltiere erleben - außer Stalltieren und Ratten.                     

2) Es muß heißen, wo ist die tatsächliche Ursache. Für mich ist das eine psychologische Frage, doch die Umweltverbände haben sich bisher (so weit ich weiß) geweigert, dieses zentrale Problem anzugehen - wahrscheinlich weil sich die Umweltmanager selbst anzeigen würden: das dunkle Loch des eigenen Mangels an Verantwortung würde sie erschrecken.                                  

3) Wir müssen fragen: ist der Mensch (als Spezies) geistig gesund, der seine eigenen Lebensgrundlagen zerstört? Der nicht die Verantwortung übernimmt. Auch eine psychologische Frage.       

Die genannte Nachricht des WWF hilft nur wenig, solange nicht tief in die seelischen Gründe der Menschheit für diese Vernachlässigung gesehen wird und die Masse der Menschheit die volle Verantwortung übernimmt.                                               


Ich hoffe, daß ich betriebsblind bin und nicht merke, daß es starke Bewegungen in der Menschheit gibt, die die Verantwortung bereits wirkungsvoll übernommen haben.                                     








Geschrieben von Aryaman-Stefan Wellershaus
in der Commune Olgashof im Frühjahr 2013
Rabenzweig 1, 23972 OLGASHOF
03841-793337
Ma.Aryafrau@gmx.de

In den nun folgenden Posts dieses Blogs werde ich auf mein Spezial-Thema "Müll in den Meeren" eingehen.





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Donnerstag, 10. Januar 2013

Plastik in den Meeren - Links


eine wachsende Liste


Zuerst der Film "Plastik, der Fluch der Meere"  - etwa 55 Minuten -
gezeigt von arte am 10. Januar 2013,
    und dann nochmal am 18. Januar 2013 (09.20 Uhr).:
http://www.youtube.com/watch?v=8X9q8XkXupw


Kurzfilme über Albatrosse und ihre Belastungen durch Meeresmüll: http://midwayfilm.com/index.html   bei YouTube

Weitere:
http://www.youtube.com/watch?NR=1&v=IbGDNpRTKxg&feature=fvwp
http://www.youtube.com/watch?v=Co43TXJXryI
http://www.youtube.com/watch?v=q9jICIEtgeo
http://www.youtube.com
http://www.youtube.com/watch?v=q9jICIEtgeo/watch?v=q9jICIEtgeo
http://www.youtube.com/watch?v=va-RC5KOA3w 
http://www.algalita.org/pdf/YENRS5200.pdf

Ein Film von Chris Jordan "Midway" (eine pazifische Inselgruppe):
Veröffentlichung Ende 2013:
siehe den Blog: www.MidwayJourney.com
hier in Ausschnitten der Film: www.MidwayFilm.com

Viele Fotos:
 http://www.flickr.com/photos/midwayjourney/ 

Neue Aktivität zur Reinigung der Meere:
http://www.theoceancleanup.com/  .
Die Rein-Haltung ist ein weiteres Thema



 über das Problem  Grüner Punkt 

 




Doch bedenkt: Plastik ist nur eines von vielen Dauer-Problemen, die wir Menschen uns und den anderen Lebewesen auf-laden. Ich vermute, in zwei bis drei Generationen werden die Menschen auf der ganzen Erde unter großen Schwierigkeiten leiden, die wir Heutigen ihnen eingebrockt haben, nicht überall aber vorwiegend (wie heute schon an vielen Stellen): Nahrungsmangel, schlechte  Wasser- und Nahrungsqualität, Enge und steigende Gereiztheit, Schmutz  . . .  Dazu ist es hilfreich, in der Zeitschrift
 oya  
zu lesen, oder oya-online.de.
Oya Medien eG, Am See 1, 17440 LASSAN, 038374-75253, ISSN 1869-6678.



Anreicherung von Schadstoffen.
Dinge - feste und im Wasser gelöste -, die ins Meer gelangen, verschwinden nicht etwa, wie oft gesagt wird, indem das Meeren sie fast unendlich verdünnen würde, sondern sie werden auch wieder angereichert: in physikalischen Prozessen wie "Fronten", Bodenablagerungen, am Strand Angeschwemmtes, aber auch in Pflanzen- und Tierkörpern über deren Nahrung. Und an Schwebstoffe, die gelöste Stoffe anziehen und anlagern können. Über Fronten im Meer seht hier:  http://meereslinien.blogspot.de/



Ein alter Artikel vom  12.03.2008   taz.de:
Plastik in der Nordsee
Forscher warnen: Schädlicher als sichtbarer Abfall im Meer sind mikroskopische Plastikteilchen. Denn die können über Plankton und Fisch auch im Menschen landen - von Reinhard Wolff

STOCKHOLM taz.  Plastik, Styropor und Schaumgummi: Die Müllbelastung der Nordsee macht den Experten des Forschungs- und Technologiezentrums Westküste der Uni Kiel Sorgen. Demnach gehört die Westküste zu den am stärksten mit Müll belasteten Regionen in der Nordsee - die wiederum als eines der weltweit am meisten vermüllten Meere gilt. Viele Seevögel verletzen sich beim Verschlucken vom Abfall, werden von den darin enthaltenen Chemikalien geschwächt oder verhungern, weil ihr Magen mit Plastik gefüllt ist oder sie sich im Müll verfangen. Und: Mikroskopische Plastikteilchen können über Plankton und Fisch in den menschlichen Körper gelangen.

Auch Untersuchungen vor der schwedischen Westküste ergaben, dass es im Meerwasser von mikroskopischen Plastikteilchen nur so wimmelt. Zwischen 200 und 100.000 solcher Teilchen pro Kubikmeter Meerwasser fand man bei Stichproben, bei denen Siebe und Netze mit Öffnungen von unter 0.01 Millimeter - viel kleiner als bislang üblich - benutzt wurden. Laut dem Marinebiologen Fredrik Norén sind diese Mikroteilchen eine Vergiftungsquelle für Tier und Mensch, die man bislang noch so gut wie gar nicht erforscht hat: "Wir haben keinerlei Ahnung, welchen Effekt das haben kann."

Die Mikroteilchen stammten hauptsächlich vom Abrieb von Tauen und Netzen, wie sie in der Fischerei und im Schiffsverkehr verwendet werden, aber auch von Verpackungsresten und anderen Konsumprodukten - etwa Kleidung aus Nylon und anderen chemischen Materialien, deren Abrieb über Waschmaschinen und Kläranlagen im Meer landet.

Schon vor Jahren für viele Meeresgebiete verhängte Verbote, den Schiffsmüll einfach über Bord zu werfen, haben bislang kaum Wirkung gezeigt. Härtere Strafen gegen Müllsünder und eine kostenlose Entsorgungsordnung in den Häfen gelten als mögliche Rezepte, den Zustand zu verbessern. Zumindest werden mittlerweile Strände in den Touristengebieten regelmäßig vom angeschwemmten Müll gereinigt. Und es gibt Vorschläge, Fischer dafür zu bezahlen, wenn sie den in ihren Netzen gelangten Müll mit an Land nehmen.

Doch helfen all diese Maßnahmen nicht viel beim Umgang mit den mikroskopischen Plastikteilchen. "Sollten sich die Effekte für Umwelt und Gesundheit als schwerwiegend herausstellen, bleiben nur Restriktionen bei der Plastikanwendung", meint Marinebiologe Norén.


Kimo, eine Organisation von Nordseeanrainerkommunen, hat sich nun mit der Ospar-Konvention in London, deren Ziel der Schutz des marinen Ökosystems ist, in Verbindung gesetzt. Gemeinsam sollen umfassende Untersuchungen europäischer Küsten gemacht werden, um eine Übersicht über die Belastung mit mikroskopischen Plastikteilchen zu bekommen.


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Montag, 10. Dezember 2012

Verantwortung für die Existenz

                           

 Donnerstag, 29. März 2012
     


-   wie es scheint wird die Umwelt, in der wir Menschen leben, in absehbarer Zeit nicht mehr in der Lage sein, sich selbst zu erhalten. Deswegen wird immer wieder nach einer Bewahrung gerufen, nach einer "nachhaltigen" Wirtschaftsweise und so weiter. Wie immer dieses Wort gemeint ist, hilft es in erster Linie nur, an die Probleme mit Worten heranzugehen, mehr nicht. Die Aktionen der Ausbeutung und der Umweltzerstörung nehmen jedoch immer mehr zu.

In Wirklichkeit ist das aber ein Fehlverhalten der gesamten Menschheit - mit Ausnahme gewisser meist kleiner Kulturen, die ihre eigene Umwelt mit Verantwortung bewahren. Zu diesen Kulturen gehören insbesondere nomadische Hirten-Gruppen wie - heutzutage leider nicht mehr - die TschangThang-Nomaden in Tibet, auch die Adivasi und Bishnoi in Indien, die Kogi in Kolumbien, und viele andere selbständige kleine Ethnien. In diesen Völkern ist die Verantwortung für die Existenz in ihre Kulturen eingebaut. Sonst hätten sie in ihren schwierigen Umwelten nicht erfolgreich leben können.

Die heutigen mächtigen Völker drängen diese verantwortungsbewußten Völker zurück und machen sie lächerlich. Da uns Menschen die Verantwortung nicht angeboren ist, könnte eine Rettung sein, sie in unsere Kulturen hinein zu nehmen, als Teil unserer Bildung aufzunehmen. Dabei könnte helfen, die genannten Völker um Mithilfe zu bitten.

Lösungen? In der Broschüre "The Common Future of the Wadden Sea" (WWF, 1991) habe ich über die  Möglichkeiten, die Politiker zu beeinflussen, geschrieben.  Der Text steht hiernach.

Es gibt sehr wohl eine Reihe von besorgten Aktivitäten, zum Beispiel in Deutschland Greenpeace, Naturschutzbund, BUND und viele eher lokale. Oder international The Club of Budapest, der WWF, Internationaal Water Tribunaal und tausende mehr, - doch vorwiegend beschäftigen sich fast alle mit Worten der Besorgnisse - und weniger mit großen, schönen und lebenrettenden Maßnahmen. Worte - Worte - Worte - ist die SGDN da eine Ausnahme gewesen? Oder mein Schreiben?

Zum Lesen: klickt auf das Bild und ladet dann das noch etwas unscharfe Bild auf euren PC, dann wird´s besser.







Hingegen sind die Probleme viel weiter zu fassen. Es mag um eine psychologische Aufgabe gehen, das Verhalten der ausbeutenden Menschen und Organisationen zu beschreiben und Maßnahmen zu erfinden. Bis hierhin lasse ich meine Gedanken stehen und werde Weiteres demnächst schreiben. Ich bitte auch darum, mir persönlich oder in den Kommentaren einiges beizutragen.


Weiteres im Post "Verantwortung und Ego".

Unten im Blog erscheint eine Wiederveröffentlichung einer Broschüre, die sich mit vielen Details der Nordsee-Belastung beschäftigte - erschienen bereits 1982. Ein spezielles Thema, doch mit weiter Bedeutung.

Seht auch in der Zeitschrift "oya, anders denken, anders leben", TSSN 1869-6678, Oya Medien AG, Am See 1, 17440 LASSAN, www.oya-online.de , 038374-75253. Nummer 18 (Januar, Februar 2013), verschiedene Aufsätze, besonders "Augen aufreißen!" und "Wir sitzen schon in der Achterbahn"

Weiter im Post zur "Klimakonferenz" 2009 in Kopenhagen:
http://meeresmuell.blogspot.de/2012/12/zur-klimakonferenz-2009-in-kopenhagen.html .





Seht auch hier:
Die Niederlande müssen die Treibhaus-Gas-Emissionen einschränken (eine gerichtliche Verfügung im Juni 2015):

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Sonntag, 9. Dezember 2012

Verantwortung und EGO


              







Verantwortung ist beim Menschen fast nicht angeboren sondern kann innerhalb einer Kultur angelegt und erworben sein - mehr oder weniger. Angeboren ist nur die Verantwortung für sich selbst und für die eigenen Kinder - wohl eher bei Müttern als bei Vätern. Überhaupt nicht angeboren ist die Verantwortung für die Schöpfung oder ähnliches. Deswegen fällt es uns Menschen ziemlich leicht, auszubeuten und zu zerstören und zu töten und zu quälen, selbst dann, wenn wir die verheerenden Folgen erkennen und bedauern oder gar darunter leiden: selbst tief innen ist kein Instinkt da, der uns zwingt, Verantwortung zu tragen oder verantwortlich zu leben – das fehlt! Die zunehmende Ausbeutung der Natur und der anderen Menschen sind die Folgen. Vielleicht ist das Ende der menschlichen Existenz einerseits mit dem Mangel an instinktiver Verantwortung, andererseits mit den großen konstruktiven Fähigkeiten unseres Gehirns besiegelt. 

Es gibt aber Kulturen, die sich die Verantwortung für die Schöpfung eingebaut haben, wahrscheinlich weil sie die Notwendigkeit sahen: Tibeter, Bijnoi (in Indien), Kogi (in Columbien) und andere indianische Kulturen, ich denke auch an andere naturnahe Kulturen überall auf der Erde: Ureinwohner in Australien, Wolhynien-Deutsche im Grenzgebiet Ukraine-Rußland (sind nun alle im Westen verstreut, ihr Museum in Linstow/Mecklenburg), vielleicht etliche Kulturen in Schwarz-Afrika, Adivasi in Indien ....

Ich vermute also, daß der Ursprung für Verantwortung in einer Kultur wohl eher die klare Erkenntnis in den Zwang der Verhältnisse gewesen ist, nämlich sich nicht selbst die eigenen Lebensgrundlagen zu zerstören – eher als zum Beispiel eine spirituelle Einsicht. Im Buddhismus aber ist diese Verantwortung fester verankert als in den anderen großen Religionen:

„Das Bodhisattva-Gelübde, das ein praktizierender Buddhist ... ablegt, beinhaltet das Gelöbnis, sich ganz und gar für das Wohl aller Wesen einzusetzen. Es ist ein ausdrücklicher Verzicht darauf, egoistischen Impulsen zu folgen, und bedeutet, voll und ganz Verantwortung zu übernehmen – nicht nur für sich selbst sondern auch für andere, in gewissem Sinne sogar für die ganze Welt. Das Bodhisattva-Gelübde, das jeder Praktizierende täglich erneuert, lautet: Alle Wesen waren meine Mütter. Auf daß sie die Buddhaschaft erlangen mögen, will ich beständig den erleuchteten Geist entwickeln, indem ich mich allen Tuns enthalte, das Schaden bringt, nur das tue, was recht ist, und zum Wohle anderer wirke.“ (gesehen bei Uli Olvedi, "Buddhas Kinder", S. 73)

In meinem fantastischen Roman „Geroner EINS - Rohan und Gondor“ habe ich ausführlicher erklären lassen, was Verantwortung für den Wissenschaftler bedeutet: im Kapitel „Die neuen geistigen Wege zum wissenschaftlichen Forschen“, lest hier:  „Und ob der Forscher VERANTWORTUNG tragen will für das, was er tut und findet, ist auch wichtig. - das mit der Verantwortung wollen wir genauer wissen, und eine alte Zwergenfrau erklärt uns: . . . “. langes Zitat in http://geroner-eins.blogspot.de/ , das rechts eingerückte etwa in der Mitte, eben vor dem Bild B11, „die Wagen“


Zum Ego:

Für mich und in buddhistischer Sicht ist das Ego eines der künstlichen, gemachten Groß-Programme des Gehirns – Programm-Erstellung erst nach der Geburt: Beginnend kurz nach der Geburt wird es während der Kindheit errichtet, komponiert und verfeinert aus verschiedenen Quellen, hauptsächlich durch die soziale Umwelt und durch eigenes Streben. Gewiß ist jedem gesunden Menschen der Drang angeboren, sich ein Ego aufzubauen. Wie das Ego aussieht, hängt von den Umständen ab und könnte bei demselben Menschen unter verschiedenen Umständen ganz verschieden ausfallen. Allerdings gestaltet gewiß der angeborene Charakter wesentlich mit (der angeborene Charakter ist grundsätzlich nicht veränderbar, nur leicht wandelbar, wahrscheinlich durch die Erfahrungen des Lebens).

Wie mir scheint ist, was dabei herauskommt, die Persönlichkeit – also etwas weitgehend Künstliches. Die Persönlichkeit ist das nach außen erscheinende Bild, das Ego ist das Organ, mit dem die Persönlichkeit arbeitet – so etwa. Wie ein bestimmtes Ego und eine Persönlichkeit aussehen, kann in verschiedenen Kulturen verschieden sein.

Es wird ja auch gesagt: eigentlich gibt es gar kein Ego, es ist nur Einbildung, ein Konstrukt (so wie es gar kein Jahrtausend gibt, es besteht nur in den Köpfen als Einbildung oder Konstrukt) – zum Beispiel unter dem Stichwort Atma (Ego in Sanskrit) unter http://www.dharmafellowship.org/glossary.htm , oder Anatma (Ego-Losigkeit in Sanskrit).

Das Ego erscheint wie eine riesige Computer-Software im Gehirn, die unter vielem anderen zwei Gruppen von Unterprogrammen enthält: eines zur permanenten Erweiterung und Verbesserung und ein anderes zur permanenten Wachsamkeit und Verteidigung seiner selbst:

Erweiterung durch Lernen und Erfahren. Das geschieht besonders im zweiten Lebensjahrzehnt in Schule, Lehre, Studium ..., doch eine „Persönlichkeit von Format“ lernt und erfährt das ganze Leben hindurch immer weiter, hört nie auf, wird dadurch sehr eindrucksvoll für Andere, vielleicht aber immer künstlicher, immer unnatürlicher – bis sie das Ego fallen lassen kann und aus dem „eigenen inneren Licht“ lebt (Loslassen).

Verteidigung immer dann, wenn das Ego sich bedroht fühlt durch Angriffe auf seine Inhalte, Meinungen, Methoden, Emotionen und so weiter. Methoden der Verteidigung sind besonders: Zynismus, Ärger, Wut, Weinen, Kämpfen, (Aus-) Lachen, Weglaufen, Erfindung sogenannter eigener Eigenschaften und so weiter, Begierden nach Macht und anderem, sich klein und schwächlich machen, Selbstmitleid . . .

Erweiterung und Verteidigung des Ego´s sind aber dann hinderlich, wenn der Mensch sich selbst erkennen will, frei in eigene geistige und spirituelle, auch unbekannte Tiefen tauchen will. Denn durch die Unterprogramme Erweiterung und Verteidigung ist der Geist besetzt mit Haufen von Mustern (die im Ego sind), die ihn daran hindern, sich frei zu bewegen.

Sich selbst erkennen? Was ist das? Ich nenne das den angeborenen, einmaligen Charakter. Er ist das Besondere jedes einzelnen Menschen, sein vollständig Eigenes, nicht noch einmal erscheinendes.

Je stärker und sicherer das Ego mit seinem Denken und Deuten ist, desto unbeweglicher ist es und ähnelt dem geformten Stein oder Eis:  „Wenn Winterwind das stille Wasser streift, wird es zu Eis – nach Wesen und Gestalt wie Stein. Wenn deutende Gedanken die Verwirrten blenden, wird das, was eben noch nicht Form war, hart und fest“  (von SARAHA, zitiert von OSHO, 1993, "Die Tantrische Vision", 9. Kapitel) – flüssiges Wasser ist ohne Form, beweglich, der Ego-lose Geist ebenso. Das un-bewegliche Ego aber hat nur wenige Möglichkeiten, Dinge anzunehmen, die nicht in seine Muster passen. Wahrscheinlich lernen deswegen – nicht aber weil sie physisch unfähiger wären – ältere Menschen weniger leicht als junge, bei jungen Menschen ist das Ego noch nicht so vereist und verfelst.

Wenn ein Mensch aber gelernt hat, die Übermacht des Ego mit seinen Eigenschaften loszulassen, es höchstens bei Notwendigkeit als ein gutes Werkzeug zu nutzen, dann wird er weicher, fließender, beweglicher, verletzlicher, empfänglicher (weiblicher) und ähnelt eher dem flüssigen Wasser. Dann kann er auch Erfahrungen machen, die nicht irgendwelchen alten Mustern entsprechen, und in das Leben einbauen und es bunter gestalten. – Auch ist mit einem starken Ego eine geringe Wachheit verbunden, da das Ego viel Energie und Beschäftigung benötigt um sich selbst zu äußern, was ja eines der Hauptziele ist: sich selbst effektvoll darzustellen. Wo aber kein Ego ist, hat der Mensch mit seinen Sinnen Zeit, wach nach außen und nach innen zu schauen. So sind also Wachheit und Ego einander ausschließende Gegensätze.

Ungewohnte Erfahrungen verschrecken den Menschen mit einem starken Ego und verunsichern ihn bis hin zu Angst und Todesfurcht, werden aber für den Menschen, der die Übermacht des Ego´s loslassen kann, zu einem (Natur-) Genuß – wenn auch oft schmerzlich. (Natur deswegen, weil unser Inneres ja auch Natur ist – nur das Ego und seine Produkte sind nicht Natur.)

Könnte es nicht auch sein, daß von Natur aus der Mensch gar nicht den Drang hat, sich ein Ego aufzubauen? – sondern daß Ego eine spezielle Eigenschaft unserer Kultur (und einiger anderer Kulturen) ist? Vielleicht wird ein Ego auszubilden bei uns dem sehr kleinen Kind von seiner Umgebung bereits nahe gelegt, lange bevor die Erziehung beginnt; „Persönlichkeit“ aufzubauen und zu fördern ist doch hohes Ziel unserer Erziehung. Aber zu welchem gesellschaftlichen Erfolg führt die Ausbildung eines Ego, einer Persönlichkeit?

Das Ego ist ein Produkt deiner ganzen Erziehung, ein Nebenprodukt Deines natürlichen Lebenslaufes. Das Ego braucht das Bewußtsein als Grundlage. Es ist die Grundlage, daß du dich als Individuum vom Rest der Welt trennen und eine einzigartige Persönlichkeit sein kannst. Am schönsten wäre, daß, wenn das geschehen ist, wenn du wer geworden bist, daß du dann das Ego wieder fallen lassen kannst. Es hat seine Aufgabe erfüllt – damit beginnt ein neuer Lebensabschnitt, ein weiterer Schritt der Evolution des einzelnen Menschen (BHAGWAN, ab 1972, 5. Band, „Das Potential der Leere“, S. 318ff), der vierte Schritt in der Bewußtheits-Evolution: der Vierte – der mentale oder psychische – Körper bei OSHO (= BHAGWAN, 1977).

(weiter: bei OSHO, „Mut“, S. 153, ab S. 111. Und OSHO, „Potential der Leere“, S. 119)

Sich mit dem Ego zu beschäftigen ist nach meiner Ansicht extrem wichtig in einer Zukunftswerkstatt, auch in der Umweltschutzbewegung, da das Ego die Antriebsfeder aller Machtgelüste und Ausbeutungsgelüste und übertriebene Selbstdarstellung ist. Selbst in der neuen alternativen Bewegungen spielt das Ego eine enorm hinderliche Rolle – siehe das Beispiel eines Anti-Gen-Technik-Funktionärs beim BUND, der plötzlich als ein Pro-Gen-Techniker in die entsprechende Industrie gegangen ist. Erst wenn das Ego erkannt und wenigstens zum Teil losgelassen ist (das ist ein rein individueller Prozess, der bei jeder/m einzelnen geschehen sollte), dann passieren nicht mehr die so schädlichen Macht- und Rechthabens-Streitereien innerhalb der alternativen Bewegungen.





 

Nun, im Juni 2015, hat in den Niederlanden ein Gericht Verantwortung übernommen. Eine Nachricht zum Thema hier:


Die Niederlande müssen die Treibhaus-Gas-Emissionen einschränken.

Von BBC 24.VI.2015
Die niedrig liegenden Niederlande sind verwundbar gegen Überflutungen, was sich mit ansteigendem Meeresspiegel verschlimmern könnte.
Ein niederländisches Gericht hat der Regierung verordnet, die Treibhaus-Emissionen um wenigstens 25% bis 2020 einzuschränken. Umweltschützer hoffen, daß das ein Präzedenzfall für andere Länder sein wird.
Die Campaigner brachten den Fall vor für fast 900 niederländische Bürger.
Sie argumentierten, daß die Regierung die Pflicht hat, die Bürger gegen die sich abzeichnenden Gefahren des Klimawechsels zu schützen.
Anwälte der Regierung kommentierten nicht sofort die gerichtliche Verfügung aus Den Haag.
Jasper Teulings von Greenpeace nannte es einen „Wendepunkt“.
„Das verändert die ganze Debatte. Andere Klagen gibt es in Belgien und den Philippinen. Dieses ist der Beginn einer Woge von Klima-Prozessen.“

`Ernst und Ausmaß´
Das Gericht führte aus, daß die Niederlande bei der derzeitigen Politik höchstens eine 17-prozentige Einschränkung bis 2020 erreichen würden.
„Die Parteien stimmen überein, daß es der Ernst und das Ausmaß des Klimawechsels notwendig machen, die Gas-Emissionen zu reduzieren,“ heißt es.
Der Rechtsfall wurde in Gang gebracht von der Nachhaltigkeits-Stiftung „Urgenda“, nach der die Niederlande nicht weit genug gegangen sind, um die Emissionen einzuschränken.
Die Stiftung argumentierte, daß wenn nicht schnelle Aktionen unternommen werden, würde das nächste halbe Jahrhundert extremes Wetter, schmelzende Eiskappen und Mangel an Nahrung und Wasser sehen.
Besonders die niedrig gelegenen Niederlande seien verwundbar und müssten nun ihre Emissionen um ¼ ─ gemessen an den Daten von 1990 ─ reduzieren
Die EU setzte neulich das Ziel bei einer Reduktion von 40% bis 2030.

Kommentar: Außer den Niederlanden sind durch ansteigenden Meerespiegel einige niedrig gelegene Großstädte gefährdet: New York, Kairo, Calcutta, Sao Paulo, New Orleans ... Andere wie London und Hamburg haben sich schon seit längerer Zeit geschützt. Das Abschmelzen der Eiskappen bezieht sich auf Antarktis, Arktis (besonders Grönland), die Himalaya-Gletscher. Falls alles Kappen-Eis abschmilzt, würde der Meerwasserspiegel um 1 bis 2 m steigen. Mehr hierzu bei Wikipedia unter "Meerespiegelanstieg". Nach einer Berechnung wird vom Mai 2014 wird bis zum Ende des 21. Jahrhunderts ein Meeresspiegelanstieg um 1 bis 4 Fuß (30 bis 120 cm) im Vergleich zum vorindustriellen Wert erwartet.





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