Samstag, 13. April 2013


Zusammenfassung
 der wichtigsten von uns Menschen erzeugten Natur-Schäden



Mein Leserbrief an die Zeitschrift „What is Enlightenment?“, der aber nicht angenommen wurde (2004):

Schon lange beschäftige ich mich mit den Problemen, die von Duane Elgin in „What is enlightenment?“  (deutsch Nr. 12, S. 24-25)  hervorgehoben wurden. Als Ergänzung und Erweiterung von Duane´s Sätzen schreibe ich das Folgende, wobei ich seinen Text zugrunde lege und mitbenutze:



Noch nie war die Menschheit im Begriff und bereit, die Erde bis auf Letzte auszubeuten (Fußnote 2) und sich selbst die eigenen Lebensgrundlagen zu zerstören. Zur Zeit ist noch nicht einmal vorauszusehen, daß es Mittel für eine Wende gäbe. Vieles, was für die Bevölkerung der reicheren Länder bisher vertraut, wichtig und geliebt gewesen ist und unseren Lebensstil als selbstverständlich prägt, wird verloren gehen — vieles ist auch schon verloren gegangen. Schon lässt sich das Erscheinen eines düsteren Zeitalters voraussehen — nicht nur ahnend und prophetisch sondern: wie im Buch „Grenzen des Wachstums“ des Club of Rome bereits 1972 gezeigt, auch zu berechnen Fußnote 1). Sehr viele Menschen (die Mehrheit?) leben heutezutage besonders in den Slums der tropischen Großstädte und in armen ländlichen Gegenden in Osteuropa und in Übersee (in sogenannten Entwicklungsländern).

Insbesondere folgende Trends sind zu erkennen:

1. KLIMA: auf der ganzen Erde wird das Klima destabilisiert, zerrüttet. Das heißt, daß die Wetterzusammenhänge zwischen den verschiedenen Klimazonen sich verändern. Und das zum Nachteil der bestehenden Verhältnisse des natürlichen Lebens und insbesondere der wirtschaftlichen Verhältnisse der Menschen, die sich seit sehr langem auf die stabilen Verhältnisse eingerichtet hatten (entweder in der biologischen Evolution oder in den organisatorischen, technischen und wirtschaftlichen Systemen). Diese Vorgänge gehen sehr schnell und mit zunehmender Geschwindigkeit vor sich, bereits erkennbar innerhalb nur einer Lebensspanne, so daß ein Nachkommen nicht möglich ist. Folgen: intensivere Stürme, Trockenzeiten und Naßzeiten, Verschiebung der Klimazonen. Solche Veränderungen in den globalen Klima-Mustern werden uns zu starken Veränderungen in unseren Lebensmustern zwingen.

2. ARMUT: Ein gewisser in Jahrtausenden in langer und schwerer Arbeit erworbener Wohlstand geht nun sehr schnell wieder verloren, denn einerseits steigt die Bevölkerungszahl auf der Erde (im Jahr 1930 zwei Milliarden, 2025 acht Milliarden, Tendenz weiter zunehmend, falls das nicht durch Krankheiten, Mangel, Kriege und ähnliche Gewalttätigkeiten eingeschränkt wird), andererseits gehen die Möglichkeiten der Nahrungs- und Wasserversorgung rapide zurück. Die Spanne zwischen Reich und Arm wird immer größer, und immer mehr ursprünglich Reiche werden zu Armen und Bedürftigen.

3. NAHRUNGSPRODUKTION: alles für menschliches Leben brauchbare Land wird bereits von Menschen bewohnt oder genutzt. Es gibt keine Reserven mehr — im Gegenteil: mehr und mehr brauchbares Land wird mit Verkehrswegen und Bauten unbrauchbar gemacht. Dazu kommt die zunehmende Belastung der noch brauchbaren Flächen und Gewässer mit Giften aus der chemischen Technik (sowohl während der Produktion als auch nach dem Ge- und Verbrauch). Und dazu kommt die Übernutzung der Naturreserven durch

 Überfischung *) und Ausbeutung der Fruchtbarkeit der Böden und Gewässer ohne Ersatz.

 *) siehe hier:



4. ABIOTISCHE (das heißt nicht-lebende)  RESSOURCEN: also Bodenschätze, Wasser, Erdöl, richtiges“ Klima (siehe 1), Reinheit der Umwelt: Im Jahre 2020 werden 40% der Menschen nicht mehr genügend Wasser haben, die nutzbaren Quellen werden erschöpft sein. Zur Zeit sind die Kosten für Erdöl und andere Bodenschätze diktiert von den Förder- und Transportkosten und den erwünschten Gewinnen der Eigentümer der Quellen, doch wenn die in der Erde ruhenden Vorräte geringer werden (oder Förderung und Transport schwieriger werden: Nordsee; Zentralasien — hier nur über Kriege erreichbar), werden sich die Kosten aus Angebot und Nachfrage errechnen und somit steigen, enorm steigen — es sei denn, die Versorgung würde von einer Weltregierung” diktiert! 

Hinweis auf das Buch von Ugo Bardi, "Der geplünderte Planet, Die Zukunft des Menschen im Zeitalter schwindender Ressourcen, ein Bericht an den Club of Rome", das ich eben erst entdeckt und noch nicht gelesen habe. (OekomVerlag, ISBN: 3865814107)

“Der geplünderte Planet” von Ugo Bardi



5. VERNICHTUNG DER ARTENVIELFALT: Durch die Umwandlung der natürlichen Biotope in eintönige Produktionsflächen mit anschließender Verwüstung (ich meine wörtlich: Umwandlung in Wüste, siehe als Beispiel die Gegend um den Aralsee) verlieren viele Pflanzen- und Tierarten ihren Lebensraum und sterben aus. Die Folge: weniger Arten bedeutet weniger Widerstandsfähigkeit der Natur gegen Katastrophen, also größere Zerbrechlichkeit der natürlichen Systeme und Zunahme von Katastrophen (extreme Wetterlagen, Ausbruch von Parasiten und Krankheiten bei Pflanzen, Tieren und Menschen, denen nichts mehr entgegen gesetzt werden kann, Aussterben von wirtschaftlich wichtigen Arten)

6. ZUNAHME DER UNRUHE DER MENSCHEN mit der Folge von mehr Streitigkeiten und Kriegen und damit Rückgang von Nahrungsproduktion, wenn sich Oppositionen gegen die Übermacht der materialistischen Mächte bilden, was zu Kriegen und weiteren Zerstörungen führt, möglicherweise sind die Terroraktionen von al-Quaeda auch so etwas, wir im Westen haben noch viel zu wenig die Hintergründe studiert.

7. ABNAHME DER KÖRPERLICHEN GESUNDHEIT DER MENSCHEN: trotz verschiedenartiger Erfolge traditioneller und moderner Medizin wird die Gesundheit abnehmen, da a.) Erreger resistent werden, b.) die Ernährung immer unnatürlicher wird, so daß die Menschen Widerstandskräfte verlieren, c.) in den meisten von Menschen bewohnten Gebieten (tropische Slums) die Belastungen zu groß sind und die finanziellen Mittel fehlen, um artgerecht zu leben. Fußnote 3)

8. ZUNAHME VON POLITISCHER MACHTGIER
mit der Folge von mehr Kriegen  oder kriegsähnlicher Unterdrückung, diese mit der Folge von mehr Terror-Aktivitäten als Gegenaktionen (siehe 6).

9. ZUNAHME VON EMOTIONALEN POLARISIERUNGEN: mit der Folge des Rückschritts in den religiösen Freiheiten (wieder hin zu neueren fundamentalistischen Bewegungen besonders im Islam, Christentum und Hinduismus) und damit einer zunehmenden Einschränkung des spirituellen Wachstums, dadurch mehr Unterdrückung und Gegenaktionen bis hin zu Krieg und Terroraktivitäten.

10. ZERSTÖRUNG VON FRUCHTBARKEIT DER BÖDEN UND GEWÄSSER  (dazu gehören auch die Verschmutzung, Belastung der Tiere und Pflanzen mit Giften, Ausrottung von Arten, siehe 5), Verschlechterung der Gesundheit der Menschen, Verschlechterung der sozialen Sicherung, Verringerung der Artenvielfalt, Ausbeutung des Reichtums der Erde.

LÖSUNGSANSÄTZE: 
Um Lösungen zu finden, muß die Gesamtheit der Menschheit eine Art Bewußtseins-Sprung machen, mehr zu Klarheit des Geistes und der Einsichten, wohin wir Menschen wollen und was für dieses Ziel die Grundlage sein muß. Oft wird das — weil nicht mehr viel Zeit übrig bleibt — hoffnungsvoll als Bewußtseins-Explosion bezeichnet.

ERGÄNZUNGEN:

Fußnote 1) neuerdings von Jørgen Randers (2012): 2025, der neue Bericht an den Club of Rome, oekom Verlag, ISBN 978-3-86581-398-5.

Fußnote 2)
 Wieso Ausbeutung? 1) die zunehmende Zahl an Menschen benötigt eine zunehmende Menge an Nahrung, Raum, Wasser, Verkehrsflächen usw, 2) zusätzlich steigen die materiellen Bedürfnisse des Einzelnen — wenn sie auch weniger denn je befriedigt werden können), 3) die Klasse der Mächtigen und Reichen (egal ob Menschen oder Firmen oder andere Gruppen) will immer mehr (Idee des wirtschaftlichen Wachstums als vorgegebene Notwendigkeit der wirtschaftlichen Wohlfahrt), 4) durch Zunahme von Techniken wird mehr verbraucht (Energie) und Verschmutzung und Vergiftung erzeugt (Abgase, CO2, Schadstoffe, siehe Fußnote 3).

Weitere Ergänzungen:
Fußnote 3)
 Am 1. Mai 2013 brannte es im Hamburger Hafen auf dem Frachter 
Atlantic Cartier“.

Über den Brand schreibt die taz.de am 18. Mai (http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=a2&dig=2013%2F05%2F18%2Fa0152&cHash=b0dc55557010b217e638e83424fecffc): 
„Beinaheka-tastrophe beim Kirchentag“  und die taz.nord am 27. Mai 2013:  http://www.taz.de/!p11/ , „Lieferengpass bei Löschmittel“, und Wikipedia unter Atlantic Cartier“. Über den eingesetzten Löschpanzer könnt Ihr hier lesen: http://www.hamburg.de/contentblob/106510/data/loeschblatt-19.pdf . 

Es war unter anderem Uranhexafluorid (siehe Wikipedia) an Bord. Beim Löschen mit Wasser hätten radioaktive Substanzen (UO2F2) und Flußsäure (HF) in die Luft geraten können und alles Leben gefährden. Bei diesem Vorfall kommt für mich mal wieder zum Ausdruck, wie sehr wir Menschen nicht „nur mit dem Feuer spielen
“ sondern dauerhafte Gefahren für alles Leben riskieren, denn das radioaktive Uran-Isotop 238 „hat eine Halbwertszeit von 4,468 Milliarden Jahren, was größenordnungsmäßig dem Alter der Erde entspricht (siehe http://www.weltderphysik.de/gebiet/planeten/nachrichten-geo-und-planetenphysik/2010/neues-erdalter-ermittelt/). Und Unfälle und Fehlverhalten sind - wie wir sehen - nie auszuschließen.

*) beszüglich Überfischung siehe hier:




.


Dienstag, 2. April 2013

Einführung



an Bord des Forschungsschiffes "Gauss" 1958, Atlantik


Die Broschüre "Saubere Nordsee zum Leben" soll hier nach fast 30 Jahren nochmal reingestellt werden - am Ende dieses Blogs. Vielleicht etwas veraltet, aber ein Zeugnis der Arbeit der SGDN (Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste e.V.) und einiger persönlicher Mitglieder. Doch zuerst ein paar weitere Schriften.

(Schaum-)Fronten in der Nordsee, 1990


Müll zur See? Wozu  dieses Thema, das Meer ist weit weg.

Ich nehme diese Erscheinung zum Anlass, uns Menschen in unserer Umwelt zu betrachten.

Auf der Seitenleiste rechts sind meine einzelnen Beiträge aufgelistet.

In den beiden letzten Beiträgen werde ich ein altes Buch wieder veröffentlichen, an dessen Entstehen ich mitgearbeitet habe: "Saubere Nordsee zum Leben"

Dr. Stefan Wellershaus
Rabenzweig 1
23972 Olgashof (bei Wismar)
Ma.Aryafrau(et)gmx.de






#